Mittags, 13,30 Uhr: 7 Grad Celsius; ich hab meinen Kartoffeln mal einen Schal angezogen – noch ist das ein Spaß, aber irgendwie: mich friert es und ich denke darüber nach die Heizung noch einmal anzuschalten….
Den Pflänzchen geht es gut, jeden Tag bekommen sie einen Schöpflöffel (!!!) Blumenerde und wachsen brav jede Nacht wieder ein Stückchen aus der Erde heraus. Und ich gieße täglich, denn sie stehen ja unter Dach. – Also: alles gut in der Kartoffel-Abteilung. –
Ich frage mich gerade, ob man hiermit auch Wolle färben könnte: dunkelrote Stiefmütterchen ( sie sind in realitas viel dunkler)
– davon hab ich auf dem Balkon sehr, sehr viel und eigentlich will ich sie da nicht. Vielleicht weiß jemand, ob diese Blüten auf Wolle grün ergeben oder doch „nur“ gelb?
Diese Frage ergibt sich aus der Blutpflaumen-Färberei der letzten Woche. Eines ist mir klar: rote Blätter ergeben (meistens) grün-Färbungen, aber was ist mit dunkelroten Blüten?
Die Blutpflaumenfärberei:
Blutpflaume (Prunus cerasifera) ist die rotlaubige Sorte der Kirschpflaume und wird meistens als Ziergehölz verwendet.
Am Anfang meiner Woll-färbe-Aktionen nahm ich einmal, ohne überhaupt zu wissen um welche Pflanze es sich handelt, einen großen jungen Zweig mit nachhause, stopfte ihn, wie er war, in einen großen Topf und war sehr erstaunt, dass das letztendliche Färbeergebnis auf meiner Merinowolle eine Art neongrün war. (keine Bilder, aber definitiv Blutpflaume, damals hatte ich noch kein Färbebuch)
Diese Wolle fand ich super, ich hab sie verstrickt, das Produkt verschenkt – wie meistens. Aber jetzt, weil ich mir gerade ein größeres Teil aus möglichst vielen Grüntönen stricken möchte, wollte ich so etwas wieder haben.
Erster Versuch: Blutpflaume gesucht, gefunden, gefärbt: schmutziges gelb – Frust!
Zweiter Versuch: ein anderer Blutpflaumenbaum, ein Buch gelesen, das Internet befragt….
Ich habe die Blätter abgezupft und zerkleinert und tadaaaa: grün in verschiedenen Variationen ( aber kein Neongrün…..)
- Li hinten erster Zug, li vorne 2. Zug – zum Vergleich revorne Zwiebel +Ligusterfärbung zusammenkardiert
Die Aste und Ästchen mit dem Sparschäler geschält, die Rinde einen Tag lang eingeweicht, danach lange gekocht und siehe da: altrosa!

von l nach r: Blutpflaume Blätter und Rinde, überfärbt mit „nurBlätter-Sud“, Blutpflaumenblätter, Blutpflaumenrinde
Und damit es sich a bisserl rentiert , mein Forscher drang befriedigt ist und überhaupt musste ich endlich den Versuch mit Baumwoll- Stoff unter-nehmen. Wieder
war der erste Versuch äußerst miserabel, wieder habe ich erst danach nachgelesen und weiß jetzt zwar, glaube ich, was ich falsch gemacht habe, aber immerhin:
Ein Anfang ist gemacht!
…ich finde das Ergebnis überhaupt nicht miserabel…das hängt natürlich mit der Sichtweise des Betrachters zusammen, aber diese Naturtöne sind super schön…
Ich hatte das ganze halt gerne intensiver; aber da muss ich einfach noch a bisserl rum probieren.LG ulrike
Deine Färbungen sind klasse geworden! Beim Stoffe färben kommt es wohl auch sehr auf die Beize an. Ich befinde ich mich auch in einer Testphase .Hast du mit Kaltbeize oder Tarapulver gebeizt. Die Rindenfärbung finde ich sehr schön. Vielen Dank, für´s Zeigen.
Liebe Grüße
Birgit
Hallo Birgit, ich hab den Stoff mit Alaun gebeizt. Aber, ich glaube, ich habe ihn davor nicht gut genug gewaschen. Eigentlich will ich mal diesen Eco print versuchen. Kennst du das? Und in welcher Versuchsphase bist du? LG Ulrike
Das Buch von Lindia Flint blättere ich immer wieder mit großeR Begeisterung durch. Habe BW mit schwarzem Tee ’scheckig‘ gefärbt und im letzten Sommer so einige Blüten in verschiedene Stoffläppchen eingebunden und vor sich hinmodern lassen. Z.T. Sehr blasse Farben.
Werde weitere Experimente starten.
LG Birgit
Aha, da sind wir also schon zu zweit. Ich werde den baumwollstoff jetzt einfach noch einmal gründlich auskochen um die “ konfektionierung“ ganz raus zu kriegen, neu beizen, der Hinweis auf Tara war schon mal super und dann weiter sehen. Die Frage für mich ist halt auch, ob sich diese Methode- stundenlang unter Dampf setzen- mit meinen Vorstellungen von „energiebilanz“ vereinbaren lässt! LG Ulrike
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